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Personalvermittlung: Wer suchet, der findet?

Sie werden angeheuert, um potenzielle Kandidaten und Unternehmen zusammenzuführen: Personalvermittler. Doch: Was macht ein Personalberater genau und wie kommt es zu einem "Match"?

Was genau macht ein Personalberater eigentlich?
Was genau macht ein Personalberater eigentlich?

Top-Mitarbeiter sind meist nicht auf Jobsuche", schreibt die Hiral GmbH auf ihrer Homepage. Das Personalvermittlungsunternehmen mit Sitz in Berlin lockt zudem mit dem Versprechen, mindestens drei passende Kandidaten zur Deadline der Mitarbeitersuche im Unternehmen parat zu haben. Ein "kostenloser Stellencheck" lässt sich dort ebenso durchführen. Geworben wird damit, "Marketing-Methoden aus dem E-Commerce mit der gezielten Direktansprache von Top-Kandidaten" zu kombinieren. Denn: "Unternehmen sind heute die Bewerber" - davon sind die Headhunter überzeugt. Bewerber sollen natürlich auch nicht zu kurz kommen - ihnen soll geholfen werden, ihren "Job-Booster zu zünden". Also quasi ein Rundumpaket für Suchende.

Finden passenden Personals ist anscheinend eine Wissenschaft

Es hat den Anschein, dass das Finden des passenden Personals heutzutage mehr einer Wissenschaft gleicht als vielleicht noch vor Jahrzehnten. Richtet man den Blick auf das Berufsfeld der Personalvermittlung, stellt sich mitunter die Frage: Was genau macht ein Personalberater eigentlich? Mark Frost, Geschäftsführer von Hays Österreich, erklärt: "Ein Personalberater wird von Firmen beauftragt, passendes Personal für offene Stellen zu suchen. In der Regel handelt es sich um Positionen, für die es nicht genügend Bewerber gibt oder für die eine Vorauswahl der Kandidaten erwünscht ist." Und weiter: "Der Personalberater sucht nach geeigneten Kandidaten, führt Vorgespräche, macht eine Vorauswahl und stellt diese der suchenden Firma vor. Er betreut den gesamten Bewerbungsprozess vom Anfang bis zur finalen Zu- oder Absage. Und er steht beiden Seiten dabei beratend zur Seite."

Matching: Die Zusammenführung von Unternehmen und geeigneten Mitarbeitenden

Nicht nur im Privatleben, auch im Berufsleben geht es um das sogenannte perfekte Match - das Finden des passenden Pendants. Wie wird das "Matching" zwischen Unternehmen und potenziellem neuen Mitarbeiter gehandhabt? "

Der Personalberater muss eine umfassende Bedarfsanalyse mit dem Auftraggeber durchführen. Hier werden sowohl ,Hard Skills' als auch ,Soft Skills' der gesuchten Position im Detail besprochen. Der Personalberater macht sich ein genaues Bild vom Unternehmen, um einen bestmöglichen Eindruck zu bekommen."

Ist das geklärt, macht sich dieser auf die Suche nach dem perfekten Zusammenspiel: "Kandidaten finden sich in den eigenen Datenbanken oder über sonstige Kanäle, wie zum Beispiel Social Media oder Anzeigen in Jobportalen", weiß Frost.

Welchen Part nimmt beim Matching die Menschenkenntnis ein?

"Gute Menschenkenntnis ist sehr wichtig. Als Personalberater muss man nicht nur erkennen können, wer gut zusammenpasst, sondern auch, wer wirklich wechselwillig ist - und nicht nur Gehaltsvergleiche sucht. Letztlich zählt, wie stark das Commitment für einen Wechsel wirklich ist."

Will man als Personalberater in den Ring der Berufswelt steigen, braucht es neben Menschenkenntnis nicht zwangsweise eine bestimmte Ausbildung, wie Frost bestätigt: "Wir setzen keine besondere Ausbildung zwingend voraus. Während viele Firmen etwa Psychologen für solche Rollen einstellen, finden wir, dass Neugierde, vernetztes Denken, die Fähigkeit, Vertrauen zu erwecken, sowie echtes Interesse an Menschen zu den relevanten Eigenschaften gehören."

Fliegen manche Bewerbungen gleich raus?

Geht das Vermittlungsverfahren in Richtung Bewerberinnen und Bewerber, kommt die Frage auf: Gibt es eigentlich Unterlagen, die sofort "wegfliegen"? Frost: "Keine Bewerbung wird von uns oberflächlich behandelt, wir sehen uns jede einzeln und sorgfältig an. Darüber hinaus suchen wir immer mit allen Bewerbern das persönliche Gespräch."

Die passenden Mitarbeiter zu finden ist nicht immer ein Leichtes - ebenso wie das geeignete Unternehmen. Eine Zusammenführung per Personalvermittlungsagentur braucht im Schnitt mehrere Wochen, wie Frost weiß: "Drei bis sechs Wochen dauert der Prozess - von der Kundenanfrage bis zur endgültigen Vermittlung." Als Devise gilt am Ende in jedem Fall: Wer suchet, der findet.