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US-Künstler Frank Stella gestorben

Der US-Künstler Frank Stella ist tot. Stella, der zu den bedeutendsten US-Künstlern seiner Generation gezählt wurde, sei am Samstag (Ortszeit) im Alter von 87 Jahren zu Hause in New York an Krebs gestorben, berichteten die "New York Times" und die "Washington Post" unter Berufung auf Harriet McGurk, die Ehefrau des Künstlers. In wenigen Tagen soll im Auktionshaus Christie's in New York eines seiner bekanntesten Werke - "Concentric Squares" - unter den Hammer kommen.

Stellas Werk 'Concentric Squares' soll in New York versteigert werden
Stellas Werk 'Concentric Squares' soll in New York versteigert werden

Der 1936 in der Ostküstenmetropole Boston geborene Stella hatte die Kunstwelt Ende der 1950er Jahre mit einer Serie von komplett schwarzen Gemälden geschockt. Auf die schwarzen Bilder folgten silberne und kupferfarbene. Im weiteren Verlauf der 60er Jahre gewannen seine Bilder an Farbigkeit, bis hin zur Verwendung fluoreszierender Acrylfarben. Später fertigte Stella auch Reliefs und großformatige Skulpturen an. Konstant blieb das Spiel mit geometrischen Formen.

Die Werke des Künstlers wurden weltweit ausgestellt. Unter anderem widmete ihm das New Yorker Whitney Museum 2015 die Auftakt-Retrospektive im neuen Gebäude, das Museum of Modern Art widmete ihm sogar gleich zwei Retrospektiven. Stella habe "die Geschichte der Kunst mit seinem Frühwerk verändert und dann weitergemacht", sagt Roberta Smith, Kunstkritikerin der "New York Times".

Stella war nach New York gekommen, weil er sich von der dortigen Szene und Künstlern wie Jasper Johns und Jackson Pollock angezogen fühlte. "Ich wäre gar nicht erst Künstler geworden, wenn ich die Künstler dieser Generation nicht so sehr gemocht hätte", sagte er einmal dem britischen "Telegraph". Entdeckt wurde er vom Galeristen Leo Castelli. "Ich verbrachte viel Zeit in seiner Galerie. Er erkannte mich wieder, weil ich so unordentlich aussah", behauptete Stella später.

Seine Kunstwerke stießen nicht immer auf Begeisterung. So beschwerten sich Menschen im südkoreanischen Seoul so lange über die in ihrer Stadt aufgestellte Metallskulptur "Amabel", bis eine kleine Baumgruppe drumherum gepflanzt wurde, die das Werk teilweise verdeckt.

Stella besaß ein Haus in Manhattan und ein Atelier im Norden der US-Ostküstenmetropole. Obwohl sich seine Werke teilweise für Millionen verkauften, habe ihn die Kunst nicht reich gemacht, behauptete er. Mit dem Malen hörte er eigenen Angaben zufolge schon im Jahr 2000 aus gesundheitlichen Gründen auf. Länger treu blieb er der zweiten großen Leidenschaft in seinem Leben, dem Fahren mit Rennwagen. "Ich wurde geboren, um zu fahren", sagte er einmal der "New York Times".

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