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Reichtum verdoppelt sich alle sieben Jahre

Attac leitet aus Berechnung über Vermögensentwicklung Forderung nach Besteuerung ab.

Das Vermögen besonders reicher Personen weist sehr hohe Zuwächse auf.
Das Vermögen besonders reicher Personen weist sehr hohe Zuwächse auf.

Das Vermögen der Milliardäre und Milliardärinnen in Österreich verdoppelt sich alle sieben Jahre. Zu diesem Ergebnis kommen Berechnungen der globalisierungskritischen Non-Profit-Organisation Attac, die dafür Daten der Rangliste des Magazins "Trend" der vergangenen zwei Jahrzehnte heranzog. Zwischen 2002 und 2023 sei das Vermögen der zehn reichsten Personen im Land von 24 auf 110 Mrd. Euro gestiegen, das der 100 Reichsten von 46 auf 212 Mrd. Euro, und habe sich somit verfünffacht.

Die Zahl der Personen mit einem Vermögen von mehr als einer Milliarde Euro habe sich in diesem Zeitraum von elf auf 49 erhöht. Nominell seien die Milliardenvermögen um 11,2 Prozent pro Jahr gestiegen, inflationsbereinigt ergibt sich ein Anstieg um 8,58 Prozent pro Jahr. Für die hundert reichsten Personen, die auch Multimillionäre mit einschließen, ergibt sich ein nominelles Plus von 7,4 Prozent pro Jahr, das sich unter Berücksichtigung der Inflation auf 4,99 Prozent reduziert.

Attac kritisiert, dass die Konzentration von Vermögen in Österreich höher sei als in jedem europäischen Land und den betreffenden Personen damit übermäßig hoher wirtschaftlicher, aber auch politischer Einfluss zukomme, das sei "Gift für die Demokratie", sagt Kai Lingnau von Attac Österreich.

Für die NGO folgt daraus, dass dieser Trend mit einer progressiven Vermögenssteuer gebremst werden muss. Das von Attac vorgeschlagene Modell sieht einen Freibetrag von fünf Millionen Euro und ab dann einen stufenweisen Anstieg vor. Für Vermögen bis zu 50 Mill. Euro wäre ein Steuersatz von 1 Prozent vorgesehen, der bis zur Grenze von 100 Mill. Euro auf 2 Prozent steigt. Für Vermögen bis zu eine Milliarde Euro würden 5 Prozent Steuer fällig, für darüber liegende Vermögensteile 10 Prozent. Mit diesem Modell könnten laut Attac pro Jahr Einnahmen von 22 Mrd. Euro erzielt werden. Damit würde der Anteil vermögensbezogener Steuern am gesamten Steueraufkommen in Österreich von 1,4 auf 11 Prozent steigen, und damit auf ein Niveau wie in den USA oder Kanada. Allerdings werden in diesen Ländern laufende Einkommen deutlich geringer besteuert.

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