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EU-Wahl: Am 10. Mai steht eine parteiübergreifende Info-Veranstaltung mit Vertretern aller Parteien am Programm

Wir sprachen im Vorfeld mit dem Organisator Felix Germann. Er ist Leiter vom Salzburger Bildungswerk Mittersill und freut sich, dass sogar Spitzenkandidaten in den Oberpinzgau kommen.

Felix Germann mit dem Veranstaltungsplakat am Mittersiller Stadtplatz. Seine Vorfreude ist groß.
Felix Germann mit dem Veranstaltungsplakat am Mittersiller Stadtplatz. Seine Vorfreude ist groß.

Am 9. Juni werden die Abgeordneten des EU-Parlaments gewählt. Die Veranstaltung in Mittersill findet am 10. Mai statt. Auf dem Stadtplatz, wo am Vormittag und über die Mittagszeit hinweg der erste Freitags-Wochenmarkt dieses Jahres über die Bühne geht, finden sich um 15 Uhr Politiker aller aktuell im EU-Parlament vertretenen Parteien ein. Das sind in alphabetischer Reihenfolge die FPÖ, die Grünen, die NEOS, die ÖVP und die SPÖ.

Mit Reinhold Lopatka ist auch ein Spitzenkandidat dabei

An jenen Marktständen, an denen zuvor hauptsächlich regionale Produkte feilgeboten werden, informieren die Parteienvertreter interessierte Besucher/-innen dann über "ihre" jeweiligen Ansichten zu Europathemen beziehungsweise beantworten individuelle Fragen dazu.

Organisator Felix Germann - er ist Leiter des Mittersiller Bildungswerks - ist besonders stolz darauf, dass auch hochrangige Politiker von Landes- und Bundesebene ihr Kommen fix zugesagt haben.

"Mit Reinhold Lopatka ist sogar der Spitzenkandidat der ÖVP mit dabei. Neben den anreisenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern sind aber auch Mittersiller Gemeindevertreter bzw. andere Lokalpolitiker vor Ort - und das an allen fünf Parteistandln. An einem weiteren Stand bieten wir vom Bildungswerk Speis und Trank an, wobei wir uns über freiwillige Spenden freuen", sagt Germann und die Vorfreude auf die Veranstaltung mit dem Titel "Diskussion - Am Wählermarkt ..." ist ihm dabei anzusehen.

"Die EU ist für mich eine echte Herzensangelegenheit"

Felix Germann ist begeisterter Europäer; er hat schon vor der letzten EU-Wahl eine parteiübergreifende Infoveranstaltung in Mittersill initiiert - damals noch auf Gemeindeebene.

Woher kommt diese Begeisterung für das Thema? "Ich konnte mit diesem so unkomplizierten Verreisen aufwachsen - ohne Grenzkontrollen und ohne Geldwechsel. Und ich finde es wirklich beeindruckend, wenn Menschen aus 27 Ländern an einem Tisch sitzen und gemeinsam an der Lösung von Problemen arbeiten. Vor allem aber ist die EU ein Friedensprojekt. Das ist einfach genial und alles andere als selbstverständlich. Natürlich kann man am Konzept auch einiges kritisieren, denn es hat einige Schönheitsfehler. Ich zum Beispiel halte das Einstimmigkeitsprinzip im Bereich der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik für unpraktikabel. Aber ich sehe vor allem das große Ganze. Ohne die EU wäre zum Beispiel der Tourismus in Österreich nicht das, was er ist. Gerade bei uns in der Region profitieren so viele Menschen und so viele Branchen davon. Das allerschlimmste Szenario wäre ein Austritt und ich wüsste kein rationales Argument, das dafür spricht. Allein, wenn es um Arbeitskräfte geht ... so viele EU-Bürgerinnen und -Bürger können unkompliziert bei uns arbeiten; oft haben sie auch wichtige Positionen inne. Und eigentlich sind nicht einmal die europäischen Populisten wirklich für einen Austritt ihres jeweiligen Landes. Dann könnten sie nämlich nicht mehr Europa die Schuld für die Probleme des jeweiligen Landes zuschanzen."

Wie schaut es denn mit einer Wahlempfehlung von Felix Germann aus? Verrät er, welcher Partei er seine Stimme geben wird? "Ich muss mich ehrlicherweise selber erst genau über die jeweiligen Schwerpunkte informieren - und dazu habe ich ja dann am 10. Mai reichlich Gelegenheit. Das ist einer der Vorteile von ehrenamtlichen Bildungswerkleitern ... wir können bei den organisierten Veranstaltungen auch die eigenen Interessen berücksichtigen", schmunzelt der PN-Gesprächspartner.

"Die anderen in der Gemeindestube fühlten sich vor den Kopf gestoßen"

Nicht zum Schmunzeln hingegen findet er nachträglich seine Vorgangsweise in Bezug auf den gegenständlichen Infotag: "Ich bin ja auch Lokalpolitiker (Anm.: Liste MITTE) und hätte eigentlich zuerst die anderen Mittersiller Gemeindevertreterinnen und -vertreter informieren sollen. So aber haben sie dann erst von den jeweiligen Parteizentralen davon erfahren und fühlten sich vor den Kopf gestoßen. Das kann ich verstehen. Zum Glück sind sie nicht nachtragend."

Zurück zur EU-Wahl: Germann hält es für sehr wichtig, auch auf dieser Ebene wählen zu gehen. "Was im EU-Parlament passiert, scheint nur weit weg, doch es betrifft uns alle."

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